Konzertbericht aus der SZ vom 22.11.2024
Musikalische Gefühlswelt des Handharmonika Clubs
Ein roter Faden zog sich durch das sonntägliche Abendkonzert des Handharmonika Clubs (HCB) und der Chorgemeinschaft der Jodlerklubs Luterbach/Recherswil, ganz nach dem Motto «Gefühle». Der obligate Apéro vor Konzertbeginn stimmte die zahlreichen Besucherinnen und Besucher bestens in die musikalische Gefühlswelt ein. Marcel Habermacher, der die Plauschgruppe des HCB ankündigte, betonte: «Freude entsteht, wenn man sich mit Herzblut einer Sache widmet.» Diese Philosophie spiegelte sich in allen Darbietungen des Abends wider. Unter der Leitung von Doris Brügger sorgte die Plauschgruppe mit «Happy Music» für einen schwungvollen Auftakt. Mit viel Applaus bedachten die Gäste das Stück «die kleine Niederdorfoper», in welchem sie Lust und Frust des Bäuerleins «Heiri» miterlebten.
Höhepunkt des Abends waren die eindrücklichen Stücke des HCB-Orchesters. Der jeweilige grosse Applaus bezeugte die Freude des Publikums über das abwechslungsreiche, von der Dirigentin Doris Brügger mit viel musikalischem Gespür zusammengestellte Konzert. Agnes Neeser führte informativ durch das Programm. Mit «My Heart will go on» etwa nahm das Orchester die Gäste mit auf die Titanic, emotional geprägt von Liebe, Hoffnung, Verlust. Mit einer Mischung aus Rock- und Pop-Elementen begeisterten die Melodien von «Best of ELO», «Gilbert o’Sullivan» und «What a feeling». Dass die Gefühle nicht nur beglückend sein können, verdeutlichte das Mundartstück «Hemmige».
Für Vergnügen sorgten die Schwyzerörgelifründe des HCB unter der Leitung von Peter Fedeli. Sie beflügelten das Publikum mit «Am Haltenbächli», in welchem selbst die Komponistin Elisabeth Mathys (Bellach) mitspielte. Im «Bettsocketango» sorgte der HCB-Präsident Daniel Schüpbach für Heiterkeit, als er mit weissem Nachthemd, Häubchen, Bettsocken und Kerze aufkreuzte. Als Gastverein überzeugte die Chorgemeinschaft der Jodlerklubs Bärgblueme Luterbach und Waldrösli Recherswil unter der Leitung von Doris Stähli. Wunderschön erklangen deren Lieder wie etwa «E gschänkte Tag» sowie das melancholische Stück «Däheim», welches die Plauschgruppe begleitete. Mit viel Applaus bedankte sich das Publikum für den Ausklang der Jodler «D’Seel ä chli lo bambälä la», untermalt vom HCB-Orchester. Ein gelungener Abschluss, verbunden mit der Motivation «drum muesch dir öppis gönne und chli Freud am Läbe ha».
Agnes Portmann-Leupi
Aus dem E-Paper vom 22.11.2024